Referent: Prof. Dr. Karsten Lehmann
Religion als Freizeitaktivität und Teil der lokalen Kultur – Typologische Überlegungen auf der Basis des TRANSMISSION-Projekts
Referent: Prof. Dr. Ednan Aslan
Religion als Quelle dynamischer Identitätsentwicklung
Referentin: Prof. Dr. Andrea Lehner-Hartmann
Religiöse Bildung in der Krise?
Referent: Mag. Dr. Stephan Hinghofer-Szalkay
Verfassungsrechtlicher Rahmen des alevitischen Religionsunterrichts
Der Vortrag soll einen Einblick in den verfassungsrechtlichen Rahmen des alevitischen Religionsunterrichts bieten. Der Schwerpunkt liegt auf grundrechtlichen Perspektiven sowie dem Verhältnis von Staat und Religionsorganisation. Diese beiden Aspekte sind im europäischen Grundrechtsstaat eng verbunden und lassen doch eine erhebliche Flexibilität zwischen Laizismus und hereinnehmender Neutralität zu, wobei der alevitische Religionsunterricht als Ausdruck des letzteren Weges erkannt werden kann. Zudem zeigt gerade das Beispiel des alevitischen Religionsunterrichts, wie alte Verfassungstraditionen und neue Grundrechtstendenzen miteinander harmonieren können.
Referent: Mag. Michael Kramer, PhD
Schul- und religionsrechtliche (einfachgesetzliche) Grundlagen für den Religionsunterricht der ALEVI
Der Vortrag behandelt diverse rechtliche Bereiche des Religionsunterrichts (RU) der ALEVI an österreichischen Schulen auf Grundlage einfachgesetzlicher Bestimmungen. Dazu gehören einerseits innere Angelegenheiten, z.B. die Leitung und Besorgung der ALEVI und die unmittelbare Beaufsichtigung des RU durch ihre Fachinspektor*innen. Andererseits werden schulrechtliche Themen angesprochen, etwa die Teilnahme (Pflicht-/Freigegenstand), Ab-/Anmeldung, das Wochenstundenausmaß samt Stundenplanproblematik und Schulintegrationsdilemma, die inhaltlichen Grenzen der Lehre und die staatsbürgerliche Erziehung sowie die Rolle der Fachinspektion und deren Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion. Dabei wird ein multiperspektivischer Ansatz verfolgt, der eine kurze, aber umfassende Darstellung der Situation der staatlichen Exekutivorgane (einschließlich Schulleiter*innen), Schüler*innen, Eltern, Fachinspektor*innen und Religionslehrer*innen ermöglicht. Dies gewährleistet einen umfassenden und differenzierten Einblick in die rechtlichen Grundlagen.
Referent: Ao. Uni. Prof. Dr. Robert Schelander
Von Nutzer der Wissenschaft für die religionspädagogische Praxis
Was einen evangelischen Religionspädagogen an einer alevitischen Religionspädagogik interessieren würde...
Wie bearbeitet eine alevitische Religionspädagogik folgende Themenkreise:
-Ausbildung von Lehrpersonen
-Didaktische Reform des ARU
-Theologische Grundfragen ARU.
-Religiöse Bildung und Aufgabe der öffentlichen Schule aus Sicht der ARU.
-Aufmerksamkeit auf Veränderung von (religiöser) Lebenswelten durch die Digitalisierung.
Referent: Mag. Dr. Erdal Kalayci
ARU in Österreich-aktuelle Situation und Ausblick
Der ARU in Österreich wird von den Eltern und Schüler*innen als Bereicherung angesehen und als einmalige Chance, sich dem Glauben und der Glaubenspraxis zu nähern. Nichtsdestotrotz steht der ARU auch vor Herausforderungen. Zunächst sind es organisatorische Hürden wie die heterogene Gruppenzusammensetzung und die Deckung des Lehrer*innenbedarfs. Weiters müssen mehr und in die Tiefe gehende religionsdidaktisch aufbereitete Unterrichtsmaterialien erarbeitet werden. Dies beinhaltet auch die Erfassung von alevitischen schriftlichen Quellen in deutscher Sprache. Allgemein erweist sich die alevitische Religionspädagogik als wissenschaftliches Feld mit großen Lücken und hohem Bedarf an Forschungsarbeit. In diesem Kontext ist jedes Angebot, auch eine Digitalisierung des ARU als didaktisches Angebot, sehr willkommen.
Referentin: Burcu Bilecen
Ein Einblick in den ARU mit Bezug zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Der Alevitische Religionsunterricht (ARU) an Schulen ist von entscheidender Bedeutung, um die religiösen Bedürfnisse und Identitäten in der vielfältigen österreichischen Gesellschaft zu respektieren. Durch professionelle Lehrkräfte und Überwachung durch Schulämter minimiert der ARU das Risiko falscher Wissensvermittlung. Die Anerkennung des Alevitentums als Religionsgemeinschaft ermöglichte einen sichtbaren Platz im Bildungssystem, wo Schülerinnen und Schüler ihre religiöse Identität verstehen und reflektieren können. Der ARU dient als Brücke zur Glaubensgemeinschaft und fördert den interreligiösen Dialog. Im Gesamtcurriculum integriert, trägt er zur Erziehung aufgeklärter und weltoffener Bürgerinnen und Bürger bei. Der ARU unterstützt die Identitätsbildung, stärkt das Selbstbewusstsein und fördert Integration und Inklusion in Österreich. Inklusion bedeutet, jedes Individuum bedingungslos anzuerkennen und bestmöglich zu fördern, was zu einer offenen, toleranten und inklusiven Gesellschaft führt.
Referentin: Mag. Yeliz Luczensky
Lehrpläne für den alevitischen Religionsunterricht – Entstehung, Rückblick und Ausblick
Mit der Anerkennung des Alevitentums in Österreich als eine eigenständige Religionsgesellschaft am 22. Mai 2013 wurde für viele Alevitinnen und Aleviten quasi ein neues Lebensalter eingeläutet. Zum ersten Mal in ihrer jüngsten Geschichte erfuhren sie Anerkennung vom Staat und erhielten Rechte. Eines dieser Rechte ist die Erteilung des Religionsunterrichtes. Gleich nach der Anerkennung im Mai 2013 begannen in der ALEVI die Arbeiten für die Erstellung der Lehrpläne. Dabei war die Erzdiözese Wien eine große Unterstützung und mit ihrer Hilfe und den Bildungsexpert:innen in der ALEVI konnten die Lehrpläne relativ rasch erstellt werden. 6 Monate nach der Anerkennung gelang es der ALEVI die Lehrpläne zu erstellen, genehmigen zu lassen und etwas verspätet nach dem Schulanfang den ersten RU anzubieten.