Karsten Lehmann ist Soziologe und Religionswissenschaftler. Er hat in Lancaster (Master in Religious Studies), Tübingen (Doktorat in Soziologie) und Bayreuth (Habilitation in Religionswissenschaft) studiert. Aktuell arbeitet als Forschungsprofessor an der KPH Wien/Krems und leitet dort den Spezialforschungsbereich ‚Interreligiosität‘. Seine weiteren Forschungsschwerpunkte sind: Religiöse und zivilgesellschaftliche Netzwerke ‚vor Ort’, Interreligiöse Kontakte / interreligiöser Dialog, Religiös legitimierte Gewalt, Religionen und (internationale) Politik, Methoden der empirischen Religionsforschung.

Referent: Prof. Dr. Karsten Lehmann


Religion als Freizeitaktivität und Teil der lokalen Kultur – Typologische Überlegungen auf der Basis des TRANSMISSION-Projekts
 

 

 

Ednan Aslan ist Unv. Professor für islamische Religionspädagogik am Institut für Islamisch-theologische Studien der Universität Wien. Sein Hauptforschungsgebiet ist die religiöse Erziehung muslimischer Kinder.

Referent: Prof. Dr. Ednan Aslan

Religion als Quelle dynamischer Identitätsentwicklung

Andrea Lehner-Hartmann ist Univ.-Profin. für Religionspädagogik und Katechetik; Dzt. Dekanin der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, Stv. Sprecherin der Forschungsplattform GAIN

Forschungsschwerpunkte:

Religiöses Lernen und religiöse Bildung in einer pluralen Gesellschaft,, Subjektive Theorien, Gewalt in Familien und Schulen, Gender in (religiösen) Bildungsprozessen und Bildungsinstitutionen, Fachdidaktik interdisziplinär

Referentin: Prof. Dr. Andrea Lehner-Hartmann

Religiöse Bildung in der Krise? 

 

 

 

Stephan Hinghofer-Szalkay wurde in Graz promoviert und absolvierte den 45. DLG der Diplomatischen Akademie Wien, bevor er in Linz, Heidelberg und Graz als PostDoc tätig war und sich 2019 für die Fächer Verfassungsrecht und allgemeine Staatslehre, Rechtsgeschichte und europäische Rechtsentwicklung sowie Rechtssoziologie habilitierte. Seit 2018 ist er im Bundeskanzleramt tätig. Er leitet aktuell das Referat Kooperation und Verfahren mit Religionsgesellschaften, zuvor war er unter anderem als Leiter des Referats für Rechtsfragen der Integration tätig.

Referent: Mag. Dr. Stephan Hinghofer-Szalkay

Verfassungsrechtlicher Rahmen des alevitischen Religionsunterrichts

Der Vortrag soll einen Einblick in den verfassungsrechtlichen Rahmen des alevitischen Religionsunterrichts bieten. Der Schwerpunkt liegt auf grundrechtlichen Perspektiven sowie dem Verhältnis von Staat und Religionsorganisation. Diese beiden Aspekte sind im europäischen Grundrechtsstaat eng verbunden und lassen doch eine erhebliche Flexibilität zwischen Laizismus und hereinnehmender Neutralität zu, wobei der alevitische Religionsunterricht als Ausdruck des letzteren Weges erkannt werden kann. Zudem zeigt gerade das Beispiel des alevitischen Religionsunterrichts, wie alte Verfassungstraditionen und neue Grundrechtstendenzen miteinander harmonieren können.

 

Michael Kramer ist Rechts- und Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt ‚Islam in Österreich‘. In seiner aktuellen Forschung beschäftigt er sich mit dem Thema ‚Muslimisch-jüdische Beziehungen in Österreich‘ am Institut für Islamisch-Theologische Studien in Wien, wo er das Pflichtmodul ‚Muslimische Lebenswelten in Europa‘ unterrichtet. Daneben ist er Lehrbeauftragter des Instituts für Rechtswissenschaftliche Grundlagen an der Universität Graz rund um den Themenkomplex ‚Islamisches Recht im österreichischen Kontext‘. Er promovierte an derselben Universität am Institut für Katechetik und Religionspädagogik der Katholisch-Theologischen Fakultät zum Thema ‚Islamischer Religionsunterricht und das Verhältnis von Staat und IGGÖ im schulischen Kontext‘.

Referent: Mag. Michael Kramer, PhD

Schul- und religionsrechtliche (einfachgesetzliche) Grundlagen für den Religionsunterricht der ALEVI

Der Vortrag behandelt diverse rechtliche Bereiche des Religionsunterrichts (RU) der ALEVI an österreichischen Schulen auf Grundlage einfachgesetzlicher Bestimmungen. Dazu gehören einerseits innere Angelegenheiten, z.B. die Leitung und Besorgung der ALEVI und die unmittelbare Beaufsichtigung des RU durch ihre Fachinspektor*innen. Andererseits werden schulrechtliche Themen angesprochen, etwa die Teilnahme (Pflicht-/Freigegenstand), Ab-/Anmeldung, das Wochenstundenausmaß samt Stundenplanproblematik und Schulintegrationsdilemma, die inhaltlichen Grenzen der Lehre und die staatsbürgerliche Erziehung sowie die Rolle der Fachinspektion und deren Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion. Dabei wird ein multiperspektivischer Ansatz verfolgt, der eine kurze, aber umfassende Darstellung der Situation der staatlichen Exekutivorgane (einschließlich Schulleiter*innen), Schüler*innen, Eltern, Fachinspektor*innen und Religionslehrer*innen ermöglicht. Dies gewährleistet einen umfassenden und differenzierten Einblick in die rechtlichen Grundlagen.

Robert Schelander ist Universitätsprofessor für Religionspädagogik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Wien. Er studierte in Wien, Tübingen und Edinburgh. Er arbeitet mit Unterbrechungen seit fast einem halben Jahrhundert an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Wien und seit 35 Jahren als Religionspädagoge bei der ETF. Er ist evangelischer Pfarrer.

Referent: Ao. Uni. Prof. Dr. Robert Schelander

Von Nutzer der Wissenschaft für die religionspädagogische Praxis

Was einen evangelischen Religionspädagogen an einer alevitischen Religionspädagogik interessieren würde...

Wie bearbeitet eine alevitische Religionspädagogik folgende Themenkreise:

-Ausbildung von Lehrpersonen

-Didaktische Reform des ARU

-Theologische Grundfragen ARU.

-Religiöse Bildung und Aufgabe der öffentlichen Schule aus Sicht der ARU.

-Aufmerksamkeit auf Veränderung von (religiöser) Lebenswelten durch die Digitalisierung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erdal Kalayci ist aktuell Hochschullehrer am Institut für Alevitische Religion der KPH Wien/Krems und Lehrbeauftragter am Institut für Islamisch-Theologische Studien-Fachbereich Alevitische Theologie der Universität Wien. Er arbeitet derzeit parallel an seiner zweiten Dissertation (Arbeitstitel: „Performanz im ARU an Volksschulen in Österreich) im Fachbereich Islamische Religionspädagogik. Bis zum Schuljahr 2022/23 war er als alevitischer Religionslehrer tätig. Davor war Kalayci als Integrations- und Menschenrechtsreferent im Wiener Rathaus und als Referent im NÖ Landtag sowie als Leiter von Integrations- und Bildungsprojekten angestellt.

Referent: Mag. Dr. Erdal Kalayci

ARU in Österreich-aktuelle Situation und Ausblick

Der ARU in Österreich wird von den Eltern und Schüler*innen als Bereicherung angesehen und als einmalige Chance, sich dem Glauben und der Glaubenspraxis zu nähern. Nichtsdestotrotz steht der ARU auch vor Herausforderungen. Zunächst sind es organisatorische Hürden wie die heterogene Gruppenzusammensetzung und die Deckung des Lehrer*innenbedarfs. Weiters müssen mehr und in die Tiefe gehende religionsdidaktisch aufbereitete Unterrichtsmaterialien erarbeitet werden. Dies beinhaltet auch die Erfassung von alevitischen schriftlichen Quellen in deutscher Sprache. Allgemein erweist sich die alevitische Religionspädagogik als wissenschaftliches Feld mit großen Lücken und hohem Bedarf an Forschungsarbeit. In diesem Kontext ist jedes Angebot, auch eine Digitalisierung des ARU als didaktisches Angebot, sehr willkommen. 

 

 

Burcu Demir beendet sie nach der Matura die Ausbildung zur Kindergarten- und Hortpädagogin. An der KPH Wien hat sie das Lehramtsstudium für die Primarstufe mit den Schwerpunkten Inklusion und Alevitische Religion angeschlossen. Nach ihrer Tätigkeit als Volksschullehrerin ist sie nun Fachinspektorin für den alevitischen Religionsunterricht in Wien, Niederösterreich und Vorarlberg. Neben ihrer Tätigkeit als alevitische Religionslehrerin unterrichtet sie ein Masterstudium an der KPH Wien.

Referentin: Burcu Bilecen

Ein Einblick in den ARU mit Bezug zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Der Alevitische Religionsunterricht (ARU) an Schulen ist von entscheidender Bedeutung, um die religiösen Bedürfnisse und Identitäten in der vielfältigen österreichischen Gesellschaft zu respektieren. Durch professionelle Lehrkräfte und Überwachung durch Schulämter minimiert der ARU das Risiko falscher Wissensvermittlung. Die Anerkennung des Alevitentums als Religionsgemeinschaft ermöglichte einen sichtbaren Platz im Bildungssystem, wo Schülerinnen und Schüler ihre religiöse Identität verstehen und reflektieren können. Der ARU dient als Brücke zur Glaubensgemeinschaft und fördert den interreligiösen Dialog. Im Gesamtcurriculum integriert, trägt er zur Erziehung aufgeklärter und weltoffener Bürgerinnen und Bürger bei. Der ARU unterstützt die Identitätsbildung, stärkt das Selbstbewusstsein und fördert Integration und Inklusion in Österreich. Inklusion bedeutet, jedes Individuum bedingungslos anzuerkennen und bestmöglich zu fördern, was zu einer offenen, toleranten und inklusiven Gesellschaft führt.

Yeliz Luczensky schloss 2010 ihr Studium der Wirtschaftspädagogik mit Schwerpunkt Personal an der LMU München ab. Im Rahmen ihres Masterstudiums Islamische Religionspädagogik im alevitischen Zweig lernte sie 2013 die Vertreter:innen der Alevitischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (ALEVI) kennen. Von 2013 bis 2022 war sie Vorstandsmitglied der ALEVI und leitet seit 2017 das Institut für Alevitische Religion an der KPH Wien/Krems.

Referentin: Mag. Yeliz Luczensky

Lehrpläne für den alevitischen Religionsunterricht – Entstehung, Rückblick und Ausblick

Mit der Anerkennung des Alevitentums in Österreich als eine eigenständige Religionsgesellschaft am 22. Mai 2013 wurde für viele Alevitinnen und Aleviten quasi ein neues Lebensalter eingeläutet. Zum ersten Mal in ihrer jüngsten Geschichte erfuhren sie Anerkennung vom Staat und erhielten Rechte. Eines dieser Rechte ist die Erteilung des Religionsunterrichtes. Gleich nach der Anerkennung im Mai 2013 begannen in der ALEVI die Arbeiten für die Erstellung der Lehrpläne. Dabei war die Erzdiözese Wien eine große Unterstützung und mit ihrer Hilfe und den Bildungsexpert:innen in der ALEVI konnten die Lehrpläne relativ rasch erstellt werden. 6 Monate nach der Anerkennung gelang es der ALEVI die Lehrpläne zu erstellen, genehmigen zu lassen und etwas verspätet nach dem Schulanfang den ersten RU anzubieten.